Knigge ohne Druck vermitteln

geschrieben am 7. Mai 2010 in der Kategorie Kinder Knigge

Natürlich muss ein Kind gutes Benehmen erst beigebracht bekommen. Dabei müssen Eltern so manche Situation bewältigen, in der sich die Kids danebenbenehmen, bis aus ihnen endlich selbstsichere, rücksichtsvolle und höfliche Menschen geworden sind. Ich habe gelernt, dass man nicht tatenlos zuschauen sollte, wenn sich das Kind schlecht benimmt. Schließlich muss mein Sohn von mir lernen, wie er sich verhält. Von wem denn sonst? Denn mein Kind wird nur von anderen Hilfsbereitschaft, Rücksichtnahme und Freundlichkeit erfahren, wenn es diese Tugenden selbst an den Tag legt. Das Umfeld sieht einem Kleinkind das eine oder andere Fehlverhalten vielleicht noch schmunzelnd nach, doch die Quittung kommt spätestens in Kindergarten oder Schule, wenn sich die anderen Kids von meinem Nachwuchs zurückziehen, nachdem er ihnen „blöd gekommen“ ist. Die Kinder leiden dann, weil sie sich abgelehnt fühlen. Man kommt im Leben schließlich ohne wichtige Benimmregeln nicht weiter. „Wie esse ich etwas richtig?“ „Wie ziehe ich das Passende an?“ oder „Wer grüßt wen zuerst?“ Damit mein Kind später auch als Jugendlicher beziehungsweise Erwachsener kompetent und sicher auftreten kann, muss es all dies erst lernen. Und wenn ich es als Vater versäume, meinem Sohn dieses wichtige Knigge Einmaleins beizubringen, muss ich mir später die Vorwürfe der Umwelt anhören.

Dennoch sollte man den Knigge beziehungsweise die Benimm-Regeln nicht mit dem Holzhammer einbläuen. Liebevoll und gelassen gehe ich die Erziehung meines Sohnes an. Denn mit Ungeduld und Druck erreiche ich nur, dass er schlechtes Verhalten bewusst einsetzt, um mich zu besiegen und zu provozieren. Da Kinder noch nicht wissen, wie es besser geht, machen sich die meisten falschen Dinge beim ersten Mal nämlich nicht aus Absicht. Schließlich müssen sie erst noch lernen wie die Regeln des Zusammenlebens ausschauen. Es ist ihnen noch nicht möglich ihre Bedürfnisse ohne körperliche Gewalt und Geschrei durchzusetzen und sie wissen nicht, was andere von ihnen erwarten. Erfahrung, Ausdrucksfähigkeit und Geschicklichkeit müssen sich erst entwickeln.
Eure Tina

Kommentieren: