Im Zweifel Finger weg von Finger Food

geschrieben am 1. April 2010 in der Kategorie Knigge im Alltag

Wer kennt das nicht? Bei einem Geschäftstermin beziehungsweise einem Empfang, der als Stehempfang ausgerichtet wird, werden kleine Häppchen gereicht. Diese schmecken auch ganz hervorragend, aber nach dem Schlemmen stellt sich die Frage, wo man das dreckige Geschirr platziert. Ich habe festgestellt, dass Finger Food manchmal eine ganz schöne Herausforderung sein kann.

Wenn man sich also noch nicht mit dem Finger Food auskennt, sollte man am besten auch die Finger davon lassen. Dennoch gibt es Möglichkeiten, dass man sich unfallfrei und ohne Blamage die Häppchen schmecken lassen kann.

Finger Food wird dann zur zu umschiffenden Herausforderungsklippe, wenn kleine Tellerchen oder Schälchen bei Geschäftsempfängen beziehungsweise nach Meetings gereicht werden. Denn auf den leckeren Schnittchen steht leider nicht, wo man das Geschirr entsorgen kann. Und von richtig festen Regeln, habe ich dahingehend bisher weder gehört, noch gelesen. Deshalb habe ich mal meinen Chef gefragt, der mit so etwas fast tagtäglich zu tun hat. Er hat ganz lapidar gesagt, dass es niemanden störe und es absolut nicht anrüchig sei, wenn man das Geschirr einfach irgendwo abstellt, wo es niemandem im Wege ist. Außerdem solle man sich immer vor Augen führen, dass es ein Fehler des Service sei, wenn die Gäste ein Problem damit haben, das Geschwirr ordnungsgemäß abzulegen. Die Caterer verschwenden meistens nämlich überhaupt keinen Gedanken daran, wie man die leckeren Häppchen erstens unfallfrei isst und zweitens das Geschirr entsorgt, ohne sich bis auf die Knochen zu blamieren. Hier hat es schon so manche Katastrophe gegeben. Ich erinnere mich da zum Beispiel an einen erfahrenen Professor, der eine Suppentasse ganz hektisch auf dem Rednerpult verschwinden lassen wollte. Die hat natürlich alles andere als einen souveränen Eindruck vermittelt.

Deshalb sollte man –auch das hat mir mein Chef empfohlen – lieber auf Finger Food verzichten, wenn man sich absolut unsicher ist und sich nicht in eine peinliche Situation bringen möchte. Auch wenn der Magen noch so knurrt, die Magenschmerzen nach einem Patzer sind größer…Euer Christoph

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