Der Handy- und E-Mail-Knigge

geschrieben am 5. August 2010 in der Kategorie Allgemein

Flexibler geworden sind die Menschen dank Handys und E-Mails. Wenn allerdings kurzfristige Absagen überhand nehmen, kann der Umgang mit der neuen Medienvielfalt aber auch in Unhöflichkeit umschlagen. Schließlich sind Absagen per Handy die neue Art der Unverbindlichkeit! Wenn man beispielsweise in einem Café sitzt, auf dem Tisch steht ein Milchkaffee, daneben liegt das Handy und dieses dann vibriert, da eine neue SMS gekommen ist, in der steht: „Leider schaffe ich es heute nicht mehr, deshalb muss unsere Verabredung ausfallen!“, hat das wenig mit Verbindlichkeit und Zuverlässigkeit zu tun. Als kurzfristige Absagen aus technischen Gründen noch nicht an der Tagesordnung waren, galten solche Tugenden noch etwas. In den Alltag hat sich auf leisen Sohlen durch die Verbreitung von Handys eine neue Unverschämtheit eingeschlichen. Diese wird als moderner und hipper Lebensstil getarnt. Psychologen zufolge ist die Hemmschwelle, Zusagen nicht einzuhalten beziehungsweise Verabredung platzen zu lassen, durch die Möglichkeit von kurzfristigen E-Mail- oder SMS-Absagen, enorm nach unten geschraubt wurden. Einer hervorgerufenen Enttäuschung und der Konfrontation könne man so einfacher aus dem Weg gehen als dass noch vor Jahren der Fall gewesen ist. Ein neues Motto ist die Unverbindlichkeit beziehungsweise die Option, sich bis zuletzt alles offen zu halten. Der Geburtstagsparty sagt man lieber nicht zu, schließlich kann ja kurzfristig noch ein besserer Termin hereinschneien. Und wer trotzdem zusagt, sagt bei Bedarf einfach kurzfristig wieder ab. Knigge-Experten raten dazu, dass man mit neuen Medien einen reflektierte Umgang betreiben sollte. Ohne andere zu verärgern oder zu nerven sollten Handys und E-Mails sinnvoll genutzt werden. Schließlich habe man durch die neue Kommunikationsart auch ein Stück persönlicher Freiheit dazu gewonnen.

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