Besser zu früh als zu spät

geschrieben am 30. März 2010 in der Kategorie Knigge im Alltag

Zuletzt habe ich in einer Umfrage gelesen, dass man in Deutschland großen Wert auf Pünktlichkeit legt. Wenn sie länger als 5 Minuten auf ihren Gesprächspartner warten müssen, sind 2/3 der Deutschen schon sauer. Danach habe ich mich mal schlau gemacht und erfahren, dass auch aus Sicht des Knigge – also offiziell – Schonfristen ausgeschlossen werden.

Auch meine eigenen Erfahrungen aus Berufs- und Privatleben zeigen, dass zu spät, zu spät ist. Schonfristen gibt es tatsächlich nicht. Deshalb plädiere auch ich für absolute Pünktlichkeit, auch wenn das manchmal ein bisschen spießig anmutet. Dennoch können Verspätungen im Berufsleben mitunter zum Desaster werden. Falls man nämlich durch Verspätung glänzt, wenn man einen neuen Gesprächspartner zum ersten Mal besucht, gibt dies ein ganz schlechtes Bild ab und macht einen katastrophalen Eindruck.

Der Umkehrschluss ist jedoch nicht, dass man deutlich zu früh ankommen sollte. Dies ist keine Option, die dem Gegenüber Freude bereitet. Der Knigge besagt, und auch meine Erfahrungen aus dem Geschäftsleben tun dies, dass man maximal 10 Minuten vor einem vereinbarten Termin eintreffen sollte. Schließlich kann es sein, dass mein Gesprächspartner noch einen anderen Termin im Vorfeld hat, und ich mit meinem zu frühen Erscheinen seine gesamte Tagesplanung auf den Kopf stelle. Das kommt nicht gut an.

Zudem befinden wir uns im Zeitalter der mobilen und immer mobiler werdenden Kommunikation. Somit sollte es sich als völlig unproblematisch darstellen, seinem Geschäfts- beziehungsweise Gesprächspartner frühzeitig mitzuteilen, dass man den eingeplanten Termin nicht einhalten kann. Somit geben wir unserem Gegenüber die Chance, seine eigene Planung dementsprechend anders zu gestalten.

Auf der anderen Seite hat man als zeitlich oft verprellte Person absolut das Recht, sein Gegenüber das Fehlverhalten deutlich vor Augen zu führen, wenn es sich um notorisches Zuspätkommen handelt. Dies sollte man allerdings mittels Ich-Botschaften tun und nicht in Form von Vorwürfen formulieren. Man kann darum bitten, bei Verspätungen im Vorfeld informiert zu werden und klarmachen, dass man Pünktlichkeit erwartet.

Liebe Grüße,
Euer Tim

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